Die Konflikfelder


Braunkohle

Ein Kernziel der Energiewende ist – neben dem Atomausstieg –der Ersatz von Stein- und Braunkohlekraftwerken durch erneuerbare Energien. Kohle trägt aktuell noch rd. 40% zur Stromerzeugung bei, ist aber für knapp 80% der Emissionen des Stromsektors verantwortlich. Unsere heimische Braunkohle wird im Tagebau gefördert, dem Orte und Landschaften zum Opfer fallen. In den Braunkohleregionen selbst hängen aber auch trotz Rückgang noch immer viele Arbeitsplätze an diesem Energieträger.Im Kohlekompromiss, der Anfang 2019 von der paritätisch besetzten sog. „Kohlekommission“ beschlossen wurde, ist als Ausstiegsjahr 2038 genannt. Das im August 2020 in Kraft getretene Kohleausstiegsgesetzverspricht den betroffenen Regionen 40 Mrd. Euro zur Bewältigung des Strukturwandels. Viele Umweltverbände aber kritisieren das Gesetz.

Für weitere Informationen des Bundeswirtschaftsministeriums rund um die Braunkohle siehe: https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Artikel/Wirtschaft/kohleausstieg-und-strukturwandel.html


WINDENERGIE

Die fast 30.000 Windkraftanlagen in Deutschland – die meisten davon an Land, ein wachsender Teil auch auf hoher See – sind schon seit einiger Zeit das Rückgrat der erneuerbaren Energien in Deutschland. Knapp 20% des in Deutschland verbrauchten Stroms kommen aus der Windkraft, und der Anteil soll aus Klimaschutzgründen noch deutlich steigen. Die Anlagen sind im Laufe der Zeit immer höher geworden. Der Ausbau der Windenergie läuft in vielen Regionen problemlos, aber es gibt auch viele Konflikte.Manche Menschen beklagen eine Beeinträchtigung des Landschaftsbildes, andere führen Naturschutzgründe an; auch die Angst vor einem Wertverlust der Immobilie bzw. die Geräuschbelastung sind Gründe, aus denen der Neubau von Windkraftanlagen von Bürgerprotesten begleitet sein kann.

Weitere Informationen als Einstieg in das Thema Windenergie an Land: https://www.erneuerbare-energien.de/EE/Navigation/DE/Technologien/Windenergie-an-Land/windenergie-an-land.html


Netzausbau

Die Umstellung von einigen wenigen atomaren oder fossilen Kraftwerken auf kleinere, dezentralere Erneuerbaren-Anlagen erfordert nach Auffassung der Bundesregierung auch den Umbau des deutschen Stromnetzes. Auch für den besseren grenzüberschreitenden Stromtransport in Europa ist dies eine Voraussetzung. Dafür gibt es eine Abfolge aus mehreren Schritten, die von der Überprüfung des Ausbaubedarfs durch Szenarien bis hin zur Planfeststellung einer konkreten Leitung reicht. Bürgerbeteiligung ist dabei obligatorisch.Viele Menschen aber befürchten negative Gesundheitsfolgen elektromagnetischer Strahlung oder wenden sich gegen die Veränderung des Landschaftsbildes. Aufgrund der „langen Leitungen“ ist der Protest hier oft überregional organisiert.

Ein wichtiger Schritt war die Verabschiedung des Gesetzes zur Beschleunigung des Energieleitungsausbaus. Siehe mehr Informationen unter https://www.erneuerbare-energien.de/EE/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2019/20190516-gesetz-zur-beschleunigung-des-energieleitungsausbaus-tritt-in-kraft.html

Im Mai 2020 haben der Bundeswirtschaftsminister und die Energieministerinnen und -minister der Länder beraten, wie die Wirtschaft nach der Coronakrise wieder gestärkt werden kann. Dazu sollen verstärkt Investitionenin die Energiewende erfolgen. Das Thema „Netzausbau“ soll stark durch Investitionen gefördert werden: https://www.erneuerbare-energien.de/EE/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2020/20200505-energieministertreffen-legte-schwerpunkte-auf-netzausbau-und-verstaerkte-investitionen-in-energiewende.html